Ehrenamtliche für die Sterbebegleitung vorbereiten
Sie begleiten als Koordinator:in eines ambulanten Hospizdienstes Menschen auf ihrem Weg ins Ehrenamt?
Das Celler Modell unterstützt Sie dabei, diese Aufgabe mit Klarheit, Haltung und einer erprobten Struktur umzusetzen.
Sterbebegleitung vermitteln – mit Tiefgang und Erfahrung
Seit über 30 Jahren bietet das Celler Modell ein Curriculum, das Wissen, Haltung und persönliche Entwicklung verbindet. In einer eigenen Schulung für Koordinator:innen werden Sie befähigt, das Modell in Ihrem Dienst einzusetzen – individuell anpassbar und praxisnah.
Als Koordinator:in werden Sie befähigt, ehrenamtliche Sterbebegleitende in drei Phasen fundiert und lebensnah anzuleiten – angepasst an die Bedarfe vor Ort, sowohl in der Erwachsenen- als auch in der Kinder- und Jugendhospizarbeit.
Wofür das Celler Modell steht
Haltung – präsent, zugewandt, achtsam
Didaktik – dialogisch, erfahrungsbasiert, entwicklungsorientiert
Spiritualität – offen, respektvoll, ermutigend
Praxisnähe – mit Übungen, Impulsen, Reflexionsräumen und Materialien
So ist das Celler Modell aufgebaut
Die Ausbildung ehrenamtlicher Sterbebegleiter:innen nach dem Celler Modell gliedert sich in drei Phasen: Grundkurs, Praxisphase und Vertiefungskurs.
Biblische Weggeschichten als Strukturgeber – offen für alle
Das Celler Modell ist entlang zweier biblischer Geschichten aufgebaut, die als Wegbilder für den Prozess der Begleitung dienen:
- Grundkurs: Die Emmaus-Geschichte (Lk 24,13–35) – ein gemeinsamer Weg des Hörens, Verstehens und Verweilens
- Vertiefungskurs: Die Heilung aus Lähmung (Mk 2,1–12) – getragen werden, Räume öffnen, innerlich in Bewegung kommen
Diese Geschichten geben dem Kurs Tiefe und Orientierung.
Gleichzeitig ist das Celler Modell ausdrücklich offen für Menschen mit säkularer Haltung.
Zahlreiche Rückmeldungen aus der Praxis zeigen: Die biblischen Bilder sind eine Einladung. Sie regen zum Nachdenken an und lassen sich auf ganz lebensweltliche Weise erschließen.
Digital ergänzt – praxisnah erweitert
Weil gute Begleitung auch neue Wege braucht, wurde das Celler Modell um digitale Elemente ergänzt:
Mit der „Digitalen Werkzeugkiste des Celler Modells“ steht Ihnen eine wachsende Sammlung an Materialien zur Verfügung, die Sie in der Vorbereitung und Durchführung Ihrer Kurse unterstützt.
Sie profitieren von den Vorteilen digitalen Lernens:
- zeit- und ortsunabhängiger Zugriff auf Inhalte
- interaktive Übungen und vertiefende Materialien
- flexibel einsetzbar in Präsenz-, Online- und Hybridformaten
- hilfreich für die individuelle Nachbereitung und Gruppenarbeit
Die digitale Werkzeugkiste ist keine Alternative zum gemeinsamen Lernen vor Ort – sondern eine wertvolle Ergänzung, die Ihre Kursarbeit lebendiger, zugänglicher und vielfältiger macht.
Was Sie in der Schulung zum Celler Modell lernen
- Sie lernen die Module, Prinzipien und den Aufbau des Curriculums kennen.
- Sie entwickeln Sicherheit darin, Lernprozesse zu begleiten und Gruppen zu leiten.
- Sie stärken Ihre eigene Haltung im Umgang mit existenziellen, spirituellen und ethischen Fragen.
- Sie werden Teil eines Netzwerks erfahrener Koordinator:innen – mit Raum für Austausch und kollegiale Beratung.
Zur Geschichte des Celler Modells
Das Celler Modell zur Vorbereitung Ehrenamtlicher für die Hospizarbeit wurde Ende der 1980er-Jahre im Rahmen einer ökumenischen Initiative des Gemeindekollegs der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) entwickelt. Ziel war es, Kirchengemeinden zu ermutigen, Sterbebegleitung als Teil ihres seelsorgerlichen Auftrags zu verstehen und Menschen fundiert auf ihr ehrenamtliches Engagement in diesem Bereich vorzubereiten.
Aus dem Projekt „Sterbende begleiten: Seelsorge der Gemeinde“ (1989–1992) ging ein Curriculum hervor, das persönliche Reflexion mit fachlicher Qualifizierung verbindet. Seit über 30 Jahren wird es kontinuierlich weiterentwickelt.
Heute liegt es in einer überarbeiteten Fassung vor, die erstmals eine gemeinsame Schulung zur Begleitung Erwachsener sowie von Kindern und Jugendlichen ermöglicht. Getragen wird das Modell von der Diakonie Deutschland und der Malteser Fachstelle Hospizarbeit, Palliativmedizin & Trauerbegleitung.