© Diakonie
Strategie 2026–2028 der Diakonie Deutschland

Mit Mut und Zuversicht.
Neue Chancen im Wandel

Die Strategie der Diakonie Deutschland leitet sich aus ihrem Selbstverständnis ab und umfasst ihre Vision, Mission, Werte und strategischen Ziele - immer mit Blick auf den Menschen.

Umbrüche und Halt

Deutschland und Europa stehen inmitten großer Herausforderungen: Der Krieg in der Ukraine geht weiter, globale Probleme wie der Klimawandel sind ungelöst und in vielen Demokratien sind autoritäre Parteien auf dem Vormarsch. Eine nicht abklingende Krisenstimmung prägt die politische Debatte in Deutschland und beschert populistischen Kräften einen nie gekannten Zulauf. Verstärkt wird die Verunsicherung vieler Menschen durch eine schleichende wirtschaftliche Rezession, die schon seit Jahren auch an der bisherigen Finanzierung des Sozialstaats rüttelt.

Die freie Wohlfahrt – und mit ihr die Diakonie – steht nicht außerhalb dieser Umbrüche. Im Gegenteil: Sie wird voll erfasst von komplexen Problemen wie der alternden Gesellschaft, dem damit verbundenen Arbeitskräftemangel und steigenden Bedarfen an Gesundheits- und Pflegeleistungen oder den Chancen und Risiken disruptiver Technologien wie Künstlicher Intelligenz (KI). Dabei steht die Diakonie in einer herausfordernden Doppelrolle: Sie ist nicht nur selbst betroffen vom rasanten Wandel, sondern für Millionen Menschen auch eine Garantin von (sozialer) Sicherheit, gerade in verunsichernden Zeiten. Mit ihrer professionellen Erfahrung und ihren vielen Angeboten im ganzen Land kann sie zudem eine für die Politik gewinnbringende Rolle bei der notwendigen Justierung eines zukunftsfesten Sozialstaats spielen.

Die Rolle der Diakonie als Motor für eine offene Gesellschaft

Die Diakonie will ein Zeichen der Hoffnung und ein Motor positiven Wandels sein. Dazu steht sie in einem engen Dialog – mit den Menschen im Land und mit der Politik. Dadurch leistet sie einen unverzichtbaren Beitrag zur Stabilisierung einer offenen und teilhabeorientierten Gesellschaft. Und zu einer konstruktiven demokratischen Politik für alle Menschen, ganz gleich welcher Herkunft, welchen Alters, Geschlechts oder Einkommens. Insbesondere verschafft sie denen Gehör, die sonst nicht gehört werden, weil ihnen die Mittel und die Lobby fehlen, um sich bemerkbar zu machen. Damit tritt die Diakonie täglich ein für eine Gesellschaft der Vielfalt, die zwar längst Realität ist, aber keineswegs selbstverständlich. Der gesellschaftliche Wandel findet auch in der Diakonie statt und fordert sie heraus, ihre Arbeitsweise und Strukturen zu überprüfen und an die neuen Realitäten anzugleichen. Indem sie ihre Umbrüche als Chance begreift und gestaltet, prägt sie eine positive Grundstimmung im Land mit.

Ein wichtiges Beispiel dafür ist die Digitalisierung mit ihren enormen Potenzialen, die Arbeit der Diakonie zu verbessern, effizienter zu gestalten und noch dynamischer an die veränderten Lebensbedingungen ihrer Klient*innen anzupassen. Damit setzt die Diakonie auch die neuen digitalen Standards im Sozialstaat mit – und wendet sich mit ihrem verantwortungsvollen Einsatz neuer Technologien wie KI gegen deren Einsatz zur Ausgrenzung, Manipulation oder Abwertung von Menschen.

  • Illustration Kirche
    © Diakonie/Francesco Ciccolella

    Wachet, steht im Glauben,
    seid mutig und seid stark!

    1. Korinther 16,13

Statt „Entweder-oder“: „Sowohl-als-auch“

Als Wohlfahrtsverband der evangelischen Kirchen in Deutschland versteht sich die Diakonie als kraftvolle Stimme für einen gerechten und demokratischen Staat, der allen Menschen gute Lebensperspektiven eröffnet und sie zur Teilhabe einlädt. Dazu nutzt sie ihren Spielraum als parteipolitisch unabhängige evangelische Organisation, die mit ihrer professionellen sozialen Arbeit fest im Alltag der Menschen verankert ist. Die Diakonie erhebt ihre Stimme gegen Ungerechtigkeit, ohne sich von kurzfristigen (Wahl-)Trends und politischen Stimmungen leiten zu lassen. So darf etwa der Klimawandel mit seinen enormen ökologischen und sozialen Folgen nicht aus dem Blickfeld von Politik und Öffentlichkeit verschwinden, weil andere Probleme wie das Wirtschaftswachstum oder die innere und äußere Sicherheit in den Vordergrund drängen. Statt einer Entweder-oder-Politik ist ein Sowohl-als-Auch gefragt. So müssen die innere, äußere und soziale Sicherheit zusammengedacht werden, um allen Menschen gerechte Lebens- und Arbeitsperspektiven zu eröffnen, den Klimawandel zu begrenzen und die natürlichen Lebensgrundlagen auch für die folgenden Generationen zu bewahren.

Die Aufgaben, die seit jeher durch die Diakonie übernommen werden, haben nichts von ihrer Relevanz verloren. Die alten Fragen von Armut, Teilhabe, Demokratie oder Gerechtigkeit müssen zeitgemäß beantwortet werden, auch innerhalb der Diakonie selbst. Bei diesen Veränderungen lässt sich die Diakonie von ihren Werten und ihrer Professionalität leiten, die sie in den Dienst der Menschen stellt, die bei ihr Unterstützung und Orientierung suchen. Damit stärkt die Diakonie in ihrer täglichen Arbeit das Vertrauen in einen gelingenden Wandel und stärkt die Zuversicht.

Die nachfolgenden strategischen Ziele sind Richtschnur und Orientierung für unsere Arbeit der kommenden drei Jahre. Sie fokussieren sich auf gute Rahmenbedingungen für diakonisches Handeln, um unseren Dienst an den Menschen auch in einer bewegten Zeit fortsetzen zu können. Zugleich bringen sie unser Werteverständnis in zentralen Feldern der Sozialpolitik zum Ausdruck und unterstreichen unseren festen Willen, zu einem gelingenden Wandel beizutragen, gemäß dem biblischen Wort: „Prüft alles und behaltet das Gute!“ (1. Thessalonicher 5,21; Jahreslosung 2025).

Unsere strategischen Ziele

Im Mittelpunkt steht der Mensch: Zuversicht braucht soziale Sicherheit

Die Diakonie berät, begleitet und unterstützt Menschen in vielfältigen Lebenslagen, insbesondere Menschen, die von Einkommensarmut, Benachteiligung und Ausgrenzung betroffen sind. Sie begleitet Menschen in existenziellen Krisen des Lebens, bei Krankheit, Sterben, Trauer und Sinnverlust. Wir stehen an ihrer Seite, damit sie ein Leben in Würde führen und ihr Recht auf eine umfassende Teilhabe wahrnehmen können. Wir setzen uns mit ihnen für einen unbürokratischen, diskriminierungsfreien und bezahlbaren Zugang zu Bildung, Arbeit und Wohnraum ein. Gleiches gilt für Gesundheits-, Beratungs- und Pflegeleistungen. Nur so können sie ihr Leben gestalten und ihren Beitrag zum demokratischen Gemeinwesen leisten.

Für die strategische Ausrichtung der Diakonie Deutschland bedeutet das für Ziel 1 "Im Mittelpunkt steht der Mensch: Zuversicht braucht soziale Sicherheit":

Den Sozialstaat partnerschaftlich entwickeln

Eine lebenswerte Gesellschaft basiert auf einer stabilen rechtsstaatlichen und demokratischen Ordnung, die von allen gesellschaftlichen Gruppen mitgestaltet wird. Ebenfalls braucht es einen leistungsfähigen Sozialstaat mit einer verlässlichen sozialen Infrastruktur. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit von Staat und freier Wohlfahrt gewährleistet soziale Sicherheit, fördert soziale Gerechtigkeit und sorgt für einen wirkungsvollen Mitteleinsatz. Dies stärkt das Vertrauen der Menschen in das Gemeinwesen.

Für die strategische Ausrichtung der Diakonie Deutschland bedeutet das für Ziel 2 "Den Sozialstaat partnerschaftlich entwickeln":

Gemeinsam stark: Alle Ressourcen der Diakonie nutzen

Die Diakonie orientiert sich in ihrer beratenden und unterstützenden Arbeit an einem ganzheitlichen Menschenbild, das sich an ihren christlichen Werten ausrichtet. In einer von Unsicherheit und Polarisierung geprägten Gesellschaft will sie dadurch Hoffnung und Zuversicht vermitteln. Die Kenntnis der evangelischen Grundlagen unserer Arbeit in der säkularisierten Gesellschaft ist nicht selbstverständlich. Sie bedürfen der kontinuierlichen Reflektion und Erklärung. Im Sozialraum agiert sie mit staatlichen Stellen und anderen Organisationen der Zivilgesellschaft als verlässliche Partnerin auf Augenhöhe.

Für die strategische Ausrichtung der Diakonie Deutschland bedeutet das für Ziel 3 "Gemeinsam stark: Alle Ressourcen der Diakonie nutzen":

Strategische Ziele der Diakonie Deutschland 2021-2025

Die strategischen Ziele für die Jahre 2021 bis 2025 markieren Schwerpunkte und zentrale Themen, die der Bundesverband in diesem Zeitraum in den Fokus seiner Arbeit rückt.


Die Beteiligung vieler Menschen bei der Erarbeitung der Strategie war uns als Bundesverband ein großes Anliegen. #zugehört ist daher gleichzeitig Slogan und Ausdruck des Grundverständnisses unserer Arbeit. 

Kontakt

Natalie Kettelhake
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Natalie Kettelhake

Sachbearbeiterin Strategie und Planung

030 652111468
Tobias Traut
©Hermann Bredehorst

Tobias Traut

Referent Strategie und Planung

030 652111843

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