Suchthilfe – Hilfe für Betroffene und Angehörige
In Deutschland rauchen ca. 25 % der Erwachsenen. 1,6 Mio. sind alkoholabhängig, 600.000 haben problematischen Drogenkonsum, 1,8 Mio. sind medikamentenabhängig und 1,3 Mio. pathologisch spielsüchtig. Was ist Sucht, und wo gibt es Hilfe?
26.08.2024
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Sucht und Abhängigkeit: Ein Wegweiser
In Deutschland raucht etwa jeder vierte erwachsene Mensch. 1,6 Millionen Menschen sind alkoholabhängig, 600.000 haben einen problematischen Konsum von Cannabis oder anderen Drogen. 1,8 Millionen Menschen sind medikamentenabhängig, und 1,3 Millionen spielen pathologisch Glücksspiele, während weitere 3 Millionen riskant spielen.[1] Diese Zahlen verdeutlichen die Verbreitung und das Ausmaß von Sucht und Abhängigkeit in unserer Gesellschaft. Doch was genau versteht man unter Sucht, und wo finden Betroffene und deren Angehörige Hilfe?
[1] Zahlen sind der Seite des Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen entnommen:
https://datenportal.bundesdrogenbeauftragter.de/
Was ist Sucht?
Sucht ist eine chronische Krankheit, die durch das zwanghafte Verlangen nach einer bestimmten Substanz oder der Ausübung eines Verhaltens gekennzeichnet ist. Sie geht oft mit Kontrollverlust einher, wobei Betroffene trotz negativer Konsequenzen weiterhin konsumieren oder ein bestimmtes Verhalten ausüben. Sucht betrifft nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche und das soziale Umfeld der Betroffenen.
Sucht kann verschiedene Formen annehmen:
- Stoffgebundene Sucht: Dazu zählen Abhängigkeiten von Substanzen wie Alkohol, Nikotin, Drogen und Medikamenten.
- Nicht-stoffgebundene Sucht: Hierzu gehören Verhaltenssüchte wie Spielsucht, Internetsucht oder Essstörungen.
Hilfe für Betroffene und Angehörige
Wenn Sie selbst von einer Sucht betroffen sind oder jemanden kennen, der Hilfe benötigt, gibt es verschiedene Anlaufstellen und Unterstützungsmöglichkeiten:
- Suchtberatungsstellen: In vielen Städten und Gemeinden gibt es spezielle Beratungsstellen, die sich auf die Behandlung und Unterstützung von Suchterkrankungen spezialisiert haben. Hier können Sie persönliche Beratungsgespräche führen und Hilfe bei der Suche nach geeigneten Therapieangeboten erhalten. Alle Beratungsstellen bieten vertrauliche Gespräche, Informationen und Unterstützung für Betroffene und deren Angehörige.
- Ärzte und Therapeuten: Hausärzte, Fachärzte und Psychotherapeuten können erste Anlaufstellen sein, um über die Problematik zu sprechen und geeignete Behandlungsmaßnahmen einzuleiten.
- Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit anderen Betroffenen kann eine wertvolle Unterstützung auf dem Weg zur Genesung sein. Selbsthilfegruppen bieten Raum für Gespräche, Erfahrungsaustausch und gegenseitige Unterstützung.
- Online-Angebote: Es gibt zahlreiche Online-Angebote, die Informationen, Beratungen und Hilfestellungen rund um das Thema Sucht anbieten. Diese können besonders für Menschen, die sich zunächst anonym informieren möchten, hilfreich sein.
Schritte zur Hilfe
- Erkennen und Akzeptieren: Der erste Schritt zur Bewältigung einer Sucht ist das Erkennen und Akzeptieren des Problems. Dies gilt sowohl für Betroffene als auch für deren Angehörige.
- Informationen einholen: Informieren Sie sich über das Suchtverhalten, dessen Auswirkungen und die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten.
- Hilfe suchen: Nehmen Sie Kontakt zu Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen, Ärzten oder Therapeuten auf, um Unterstützung zu erhalten.
- Unterstützung im sozialen Umfeld: Reden Sie mit Freunden und Familie über das Problem und suchen Sie Unterstützung im sozialen Umfeld.
Sucht ist eine ernste Erkrankung, die oft das gesamte Leben der Betroffenen und ihres Umfelds beeinflusst. Sie kann Menschen in jedem Alter und jeder Lebensphase treffen. Doch es gibt Wege aus der Abhängigkeit, und zahlreiche Organisationen, darunter auch die Diakonie, bieten Unterstützung und Hilfe auf diesem Weg. Zögern Sie nicht, den ersten Schritt zu tun und Hilfe zu suchen. Jeder Weg beginnt mit einem ersten Schritt.
Hilfe finden
- Suchthilfeverzeichnis der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS)
- Beratungsangebote auf der Seite des Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen
- Bundesweite Sucht & Drogen Hotline; Telefon 01806 313031 (Festnetz- und Mobilfunkpreis 20 ct/Anruf)
- Nottelefon Sucht der Guttempler Selbsthilfe; 0180 365 24 07 (Festnetz- und Mobilfunkpreis 9 ct/min.)
Selbsthilfegruppen in Deutschland
- Blaues Kreuz in Deutschland e.V. (BKD)
- Blaues Kreuz in der Evangelischen Kirche in Deutschland e.V. (BKE)
- Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe e.V.
- Guttempler in Deutschland e.V.
- Kreuzbund e.V.
- Anonyme Alkoholiker
- Bundesverband der Elternkreise suchtgefährdeter und suchtkranker Söhne und Töchter e.V. (BVEK)
- Bundesweite Koordinierungsstelle für Selbsthilfe junger Abhängiger im Deutschen Caritasverband e.V.
- Frau. Sucht. Hilfe. Bundesverband e.V.
- Fachverband Glücksspielsucht
- Narcotics Anonymous