Gewaltschutz darf keine Frage der Haushaltslage sein
Diakonie-Zitat zum Lagebericht Häusliche Gewalt
21.11.2025
Die Zahl der weiblichen Opfer von Gewalt in Partnerschaften ist im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Prozent gestiegen, im Fünfjahresvergleich um 14,7 Prozent. 80 Prozent von Gewalt in Partnerschaften betrifft Frauen.
Elke Ronneberger, Bundesvorständin für Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, zeigt sich alarmiert über den massiven Anstieg und kritisiert die unzureichende Unterstützung durch die Bundesregierung.
„Wenn die Bundesregierung es mit dem Gewaltschutz ernst meint, darf dies keine Frage der Haushaltslage sein. Sie muss jetzt deutlich in den Ausbau eines bedarfsgerechtes Hilfesystems und präventive Maßnahmen investieren. Denn obwohl die aktuellen Zahlen der angezeigten Gewalttaten gegen Frauen massiv steigen, sinken die Chancen auf Hilfe. Wir erleben zurzeit, dass die Mittel für Frauenhäuser und Fachberatungsstellen gekürzt und steigende Personal- und inflationsbedingte Mehrkosten nicht ausreichend refinanziert werden. Ein gut ausgebautes Hilfesystem umfasst Frauenhäuser, Beratungsstellen und Programme für Gewaltausübende. Das ist unerlässlich, um Gewalt frühzeitig zu verhindern und eine nachhaltige Veränderung herbeizuführen.
Die Bundesregierung muss außerdem die Gleichstellung und ökonomische Unabhängigkeit von Frauen auf allen Ebenen deutlich stärker fördern – das ist die Grundlage für echte Selbstbestimmung und wirksamer Schutz vor Gewalt.“
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