Sucht betrifft uns alle – Hilfe auch!
Am bundesweiten Aktionstag Suchtberatung machen die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) und ihre Mitgliedsverbände unter dem Motto „Sucht betrifft uns alle – Hilfe auch!“ auf die wachsenden Herausforderungen in der Suchthilfe aufmerksam.
Nicola Alcaide
Fast zehn Millionen Menschen in Deutschland leben mit einer Abhängigkeitserkrankung - quer durch alle Altersgruppen und gesellschaftlichen Schichten. Die rund 1.400 Suchtberatungsstellen bundesweit sind für Betroffene und Angehörige oft die erste Anlaufstelle: Sie bieten kostenlose und auf Wunsch anonyme Beratung und Unterstützung.
Doch wo diese Angebote wegen Mittelkürzungen eingeschränkt werden, drohen Menschen durchs Raster zu fallen.
Am bundesweiten Aktionstag Suchtberatung machen die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) und ihre Mitgliedsverbände unter dem Motto „Sucht betrifft uns alle – Hilfe auch!“ auf die wachsenden Herausforderungen in der Suchthilfe aufmerksam.
Beratungsstellen sind unverzichtbar
Angesichts der hohen Zahl an Drogentoten, der Zunahme von Todesfällen junger Menschen sowie zunehmender Herausforderungen durch Opioid- und Mischkonsums sind Suchtberatungsstellen ein zentraler Pfeiler der Prävention, Versorgung und sozialen Stabilität.
Der Wegfall von Beratungs- und ambulanten Behandlungsstellen hätte gravierende Folgen - nicht nur für die Betroffenen, sondern für das gesamte Hilfesystem:
- Persönliche Krisen und soziale Notlagen verschärfen sich.
- Suchterkrankungen chronifizieren.
- Die Kosten für Sozialhilfe, Krankenhäuser, Polizei und Justiz steigen.
- Wohnraum und Arbeit gehen verloren.
- Straftaten unter Suchtmitteleinfluss und Beschaffungskriminalität nehmen zu.
- Entgiftung, Rehabilitation und Nachsorge werden seltener wahrgenommen.
- Andere Hilfesysteme werden überlastet.
- Prävention und Krisenintervention - besonders bei Jugendlichen - brechen weg.
Jeder investierte Euro zahlt sich aus
Studien zeigen: Jeder in die Suchtberatung investierte Euro spart rund 17 € an Folgekosten.
Sparen an dieser Stelle ist weder sozial noch wirtschaftlich sinnvoll - im Gegenteil: Es ist teuer und kurzsichtig.
Wir dürfen nicht zulassen, dass bewährte Strukturen durch kurzfristige Sparmaßnahmen zerstört werden. Eine verlässlich finanzierte Suchthilfe im Netzwerk mit anderen Angeboten ist unverzichtbar für die Menschen, die dringend Unterstützung benötigen.
Als Diakonie setzen wir uns für den Erhalt und die Sicherung von Suchtberatung und weiteren öffentlichen, niedrigschwelligen Behandlungsangeboten ein.
Denn: Hilfe betrifft uns alle!
Weitere Informationen
Kontakt
Nicola Alcaide
Referentin für Selbsthilfe und Suchtthemen
nicola.alcaide@diakonie.de Blogs zum Thema Sucht 030 652111819