Übergabe Pflegepetition 2025 an das BUndesgesundheitsministerium

143.000 Unterschriften für eine umfassende Pflegereform

Pflegekräfte und Verbände übergeben Petition an das Gesundheitsministerium

Jeder sechste Mensch in Deutschland ist direkt oder indirekt von Pflege betroffen, deshalb ist die Zukunft der Pflege eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Zum Tag der Pflegenden am 12. Mai übergab Diakonie-Bundesvorständin Elke Ronneberger gemeinsam mit zahlreichen Pflegekräften, Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Verbände sowie pflegenden Angehörigen die Petition „Mach dich stark für Pflege“ an Dr. Martin Schölkopf, Leiter der Abteilung Pflegeversicherung des Bundesgesundheitsministeriums. Mehr als 143.000 Menschen fordern darin eine umfassende Pflegereform. Zentrale Punkte sind die Absicherung pflegender Angehöriger, die bessere Unterstützung Pflegebedürftiger und die Sicherung der Finanzierung der Pflege.

„Die neue Bundesregierung hat eine große Pflegereform angekündigt. Jetzt kommt es darauf an, dass den Ankündigungen auch Taten folgen, damit die Pflege nicht selbst zum Pflegefall wird. Um die Pflege zukunftsfest zu machen, braucht es eine stabile Pflegeversicherung, die für alle Menschen bezahlbar bleibt. Gleichzeitig müssen die Leistungen für Pflegebedürftige effektiver und transparenter gestaltet werden“, sagte Elke Ronneberger, Bundesvorständin der Diakonie Deutschland.

Mehr als 80 Prozent der fünf Millionen Pflegebedürftigen werden von Angehörigen zu Hause versorgt. Sie tragen die Hauptlast und brauchen bessere finanzielle Unterstützung und einen Ausgleich durch Rentenpunkte, wenn sie wegen der Pflege beruflich kürzertreten müssen. Auch die Kommunen müssen in die Pflicht genommen werden: „Wir brauchen eine bessere soziale Infrastruktur vor Ort für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige, wie zum Beispiel Tages- und Nachtpflegen und Seniorenclubs. Das kostet Geld, keine Frage. Aber das sollte uns eine gute Pflege für unsere Eltern, Großeltern und Nachbarn wert sein“, so Ronneberger.

Die Petition ist Teil einer groß angelegten Pflegekampagne der Diakonie mit prominenten Gesichtern. So war auch der Intensivpfleger und Aktivist Ricardo Lange vor Ort. Er warnte die Politik davor, nur in Verteidigung und Infrastruktur zu investieren: „Was nützen uns Panzer und Raketen, wenn das Gesundheitssystem schon im Alltag versagt? Wer hier kürzt, macht einen großen Fehler. Diese Petition ist ein Weckruf: Gesundheit ist keine Verhandlungsmasse!“

„Pflege ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – sie darf nicht länger stillschweigend auf Familien, vor allem auf Frauen, abgewälzt werden. Pflegebedürftige und ihre Angehörigen brauchen finanzielle Entlastung, ausreichende Entlastungsangebote und mehr Selbstbestimmung und Wahlmöglichkeiten. Ein persönliches Entlastungsbudget, das alle Leistungsansprüche der häuslichen Pflege bündelt und für alle vor Ort verfügbaren Pflegesachleistungen genutzt werden kann, ist genauso dringend notwendig, wie der Ausbau der Pflegeinfrastruktur“, so Lisa Thelen vom Verband der pflegenden Angehörigen „wir pflegen e.V.“.

Weitere Informationen

Die Petition wird an das Bundesministerium für Gesundheit übergeben und erreicht direkt die Abteilung, die mit der Reform der Pflegeversicherung befasst ist. Die Diakonie Deutschland wird die Forderungen der Petition in die Begleitung des Gesetzgebungsverfahrens einbringen.

©Hermann Bredehorst

Verena Götze

stellvertretende Pressesprecherin

030 652111780

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