Primärärztliche Steuerung und Koordination stärken – gesundheitliche Ungleichheiten verringern?

In vielen anderen Gesundheitssystemen ist eine primärärztliche Versorgungssteuerung nicht mehr wegzudenken. Primärärzt:innen sind hier die erste Anlaufstelle bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden. Sie koordinieren die medizinische Versorgung und leiten, wenn erforderlich, an spezialisierte Fachärzt:innen weiter. Zumeist arbeiten sie nicht in Einzelpraxen, sondern in größeren Gesundheits- oder Primärversorgungszentren.

In Deutschland erfolgt die ambulante ärztliche Versorgung bis dato weitestgehend unkoordiniert. Das soll sich jetzt ändern: CDU, CSU und SPD haben sich im Koalitionsvertrag für die aktuelle Legislaturperiode darauf verständigt, ein verbindliches Primärärzt:innensystem einzuführen, um eine zielgerichtete Versorgung und eine schnellere Terminvergabe zu erreichen.

In einem Fachgespräch am 1. Juli 2025 haben wir uns gemeinsam mit Interessierten aus Landesverbänden, Fachverbänden, Trägern und Einrichtungen der Diakonie zu den wichtigsten Streitfragen ausgetauscht und diskutiert, wie eine primärärztliche Versorgungssteuerung die Versorgung von Menschen mit komplexen gesundheitlichen und sozialen Unterstützungsbedarfen verbessern und gesundheitliche Ungleichheiten verringern kann.

Deutlich wurde bei der Veranstaltung, dass eine stärkere Steuerung und Koordination im Gesundheitswesen sehr begrüßt wird. Diese sei aber in Primärversorgungsstrukturen einzubinden, in denen verschiedene Gesundheitsberufe in multiprofessionellen Teams zusammenarbeiten.

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