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Etat Bundesinnenministerium: Integration braucht professionelle Unterstützung

Der Bundestag debattiert am heutigen Donnerstag (7.09.2023) über den Haushaltsentwurf für das Bundesinnenministerium im kommenden Jahr.

07.09.2023

Dazu erklärt die Sozialvorständin der Diakonie Deutschland, Maria Loheide:

"Deutschland erlebt momentan die höchste Zuwanderung seit 70 Jahren. Für eine gute Unterstützung und Integration brauchen Migrantinnen und Asylsuchende professionelle Beratung. Ausgerechnet für die Migrationsberatung will die Bundesregierung im kommenden Jahr 24 Millionen Euro weniger zur Verfügung stellen – das entspricht fast einem Drittel der bisherigen Förderung. Für das erst in diesem Jahr gestartete Programm Asylverfahrensberatung, das ebenfalls über das Bundesinnenministerium gefördert wird, fehlen 20 Millionen Euro.

Eine Haushaltskonsolidierung, die allein auf kurzfristige Sparerfolge setzt und die Folgekosten außer Acht lässt, ist nicht nur unsozial, sondern auch ökonomisch kurzsichtig. Denn wer heute bei der Integration von Geflüchteten, Migrantinnen und Migranten kürzt, zahlt morgen drauf. Bleibt es bei den Kürzungen, fehlen wichtige Integrationsmöglichkeiten in Bildung, Arbeit und Gesellschaft – vor allem in ländlichen und strukturschwachen Regionen. Von einer guten Integration profitieren alle, nicht zuletzt der Arbeitsmarkt und die Sozialkassen. Deutschland braucht nicht weniger Beratung und Begleitung Zugewanderter, sondern mehr. Nur um die bestehenden Stellen zu halten, werden im Haushalt des Bundesinnenministeriums für diese beiden Programme 44 Millionen Euro zusätzlich benötigt." 

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Verena Götze
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