Soziale Berufe
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Was es alles an beruflichen Möglichkeiten im sozialen und pflegerischen Bereich gibt, zeigt diese Übersicht.

Auch bei der Diakonie kann man zahlreiche soziale und pflegerische Berufe lernen. Zur Diakonie gehören insgesamt 515 Aus-, Fort- und Weiterbildungsstätten für soziale und pflegerische Berufe mit über 58.600 Plätzen.
Worum geht es in sozialen Berufen?
In sozialen Berufen geht es um Bildung und Erziehung, Pflege, Assistenz und Betreuung, um Beratung, Begleitung und Unterstützung sowie um Partizipation und Teilhabe von Menschen.
Soziale Berufe sind zum Beispiel Erzieherin und Erzieher, Kindheitspädagogin und Kindheitspädagoge, Gesundheits- und Krankenpflegerin und -pfleger, Altenpflegerin und Altenpfleger, Pflegefachfrau und Pflegefachmann, Heilerziehungspflegerin und -pfleger, Ergotherapeutin und -therapeut oder Sozialpädagogin und Sozialpädagoge. Zu den sozialen Berufen gehören ebenso Berufe wie Diätassistentin und Diätassistent, Gemeindepädagogin und Gemeindepädagoge, Dorfhelferin und -helfer und Hauswirtschafter.
Einen Überblick über sozialen Berufe gibt es unter https://karriere.diakonie.de/alle-berufe/.
Organisation und Finanzierung
Wie gelingt der Zugang zu sozialen Berufen?
Die Voraussetzungen für eine Ausbildung sind je nach Beruf, aber teilweise auch je nach Bundesland unterschiedlich, ebenso die Wege der Ausbildung:
- Die Helferinnen und Helferausbildung - mit Hauptschulabschluss
Grundsätzlich: Es ist möglich, mit einem Hauptschulabschluss – oder auch ohne Schulabschluss – einen sozialen Beruf zu lernen. Die Zugangsmöglichkeiten sind dabei sehr unterschiedlich. Die wichtigsten Informationen gibt es unter https://karriere.diakonie.de/hauptschulabschluss/. Hauptschülerinnen und Hauptschüler können beispielsweise zum Teil nach ihrem Abschluss eine Helferinnen- beziehungsweise Helferausbildung absolvieren, beispielsweise zur Altenpflegehelferin. Diese Helferausbildungen dauern in der Regel ein bis zwei Jahre. Oft lässt sich eine klassische Ausbildung anschließen, in diesem Fall zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann.
- Klassische Ausbildung - mit Realschulabschluss
Für die meisten sozialen Berufe ist ein Realschulabschluss erforderlich. Die Ausbildung dauert in Vollzeit meist zwischen zwei bis drei Jahre. In Teilzeit oder berufsbegleitend können Ausbildungen auch bis zu fünf Jahre laufen. Zu diesen klassischen Ausbildungsberufen zählen beispielsweise Kinderpflegerin und Kinderpfleger, Pflegefachfrau und Pflegefachmann oder Physiotherapeutin und Physiotherapeut.
- Zweitausbildung oder Fort-/Weiterbildung - mit Berufspraxis
Bestimmte Berufe setzen bereits einschlägige Berufspraxis oder eine Berufsausbildung voraus, zum Beispiel Erzieherin und Erzieher, Diakonin und Diakon, Gemeindepädagogin und Gemeindepädagoge, Heilerziehungspflegerin und -pfleger oder Heilpädagogin und Heilpädagoge. Der Weg in diese Berufe führt über eine zweite Ausbildung zur Ergänzung der bisherigen Fachkenntnisse. Diese Ausbildung wird an einer Fachschule oder einer Fachakademie absolviert. Fachschulen für Sozialpädagogik sind berufsbildende Schulen der Weiterbildung und gehören dem tertiären Sektor des deutschen Bildungssystems an. Mit Fort-/Weiterbildungen spezialisieren sich Fachkräfte für bestimmte Aufgaben oder Tätigkeitsfelder – so kann die Pflegefachfrau sich beispielsweise in Richtung psychiatrische Pflege oder Praxisanleitung fortbilden.
- Studium - mit Abitur, Fachabitur oder Vorbildung
Auch ein Studium ermöglicht den Einstieg in einen sozialen Beruf. So gibt es Studiengänge speziell für die Arbeitsfelder der Diakonie (zum Beispiel „Soziale Arbeit und Diakonie“), zu sozialer Arbeit (Soziale Arbeit) oder Pflege (wie Pflegewissenschaft). Zugangsvoraussetzungen zum Studium ist in der Regel die Fachhochschulreife oder das Abitur. Daneben bestehen von Bundesland zu Bundesland unterschiedliche Regelungen für den Zugang zum Studium auch ohne die formale Fachhochschulreife. Möglich ist zum Beispiel eine einschlägig abgeschlossene Berufsausbildung oder auch Berufserfahrung in dem jeweiligen Bereich. Mit einem Bachelor als erstem berufsqualifizierenden Hochschulabschluss lassen sich auch weiterführende Masterstudiengänge besuchen.
Soziale Berufe bieten Karrieremöglichkeiten
Durch die verschiedenen Ausbildungswege, die zu sozialen Berufen führen, lässt sich die Ausbildung nach und nach erweitern. Ein Hauptschulabgänger kann nach einer Helferausbildung zum Beispiel über vergleichbare Zugangsmöglichkeiten verfügen wie eine Absolventin der Realschule.
Nach der Ausbildung studieren einige Menschen, oder sie spezialisieren sich durch Fort- und Weiterbildungen. Ein Studium – ergänzt durch Berufserfahrung – eröffnet gute Chancen auf eine Position in der Team-, Stations- oder Einrichtungsleitung, qualifiziert aber auch für die Lehre oder Wissenschaft. Informationen zur Karriere im Management sozialer Einrichtungen finden Sie hier: https://karriere.diakonie.de/fuehrungskraefte/.
Auch als Quereinsteigende – durch den Wechsel zu einem ganz anderen Beruf – hat man im sozialen Bereich gute Chancen. Dann gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder eine klassische 3-jährige Ausbildung oder eine kürzere Helferinnen- beziehungsweise Helferausbildung. Im Pflegebereich gibt es auch drei- bis sechsmonatige Basiskurse, nach deren Abschluss man als assistierende Kraft arbeiten kann. Ebenso gibt es Qualifikationen wie Alltagsbetreuerin beziehungsweise Alltagsbetreuer, Betreuungsassistentin beziehungsweise Betreuungsassistentin oder Rettungssanitäter. Weitere Informationen zum Quereinstieg in soziale Berufe gibt es unter https://karriere.diakonie.de/quereinstieg/.
Hintergrund und Zahlen
Angebote der Diakonie
Zur Diakonie gehören insgesamt 515 Aus-, Fort- und Weiterbildungsstätten für soziale und pflegerische Berufe mit über 58.600 Plätzen (Quelle: Einrichtungsstatistik der Diakonie Deutschland 2018).
Bewertung der Diakonie Deutschland
Menschen, die sich in sozialen Berufen engagieren, werden dringend gebraucht. Der Bedarf an qualifizierten Mitarbeitenden wird in Zukunft weiter steigen. Die Berufe des Sozial- und Gesundheitswesens bieten vielseitige und sinnerfüllte Tätigkeiten, stellen aber auch hohe Anforderungen und verlangen Professionalität. Angesichts der großen Verantwortung, die die Mitarbeitenden in sozialen Berufen übernehmen, aber auch angesichts des Fachkräftemangels wird es immer wichtiger, die Entwicklungsmöglichkeiten für Mitarbeitende in sozialen Berufen auszubauen. Dazu gehören nach Ansicht der Diakonie attraktive Konzepte der Fort- und Weiterbildung und Anschlüsse an hochschulische Studiengänge. Die vom Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) eingeführte Kompetenzorientierung hilft, die Kompetenzen von (potenziellen) Mitarbeitenden in den Mittelpunkt zu stellen, statt die ehemals erworbenen Qualifikationen. Über eine Lernergebnisorientierung und Kompetenzbilanzierung gelingen Transparenz, Durchlässigkeit und Mobilität sowie die Anerkennung und Anrechnung der erworbenen Kompetenzen. Hierzu haben verschiedene Personalmanager*innen in Einrichtungen und Trägern verschiedene Konzepte. Auch Angebote der Lernberatung vor Ort können hier hilfreich sein. Bedeutsam gerade für den Einstieg ist außerdem die Möglichkeit, Berufserfahrung oder vorherige Ausbildungen anrechnen zu lassen.
Informationen der Diakonie zu sozialen Berufen
Im Diakonie Karriereportal informiert die Diakonie mit einem umfangreichen, interaktiven Angebot über soziale und pflegerische Berufe. Ausbildungsvideos, Azubi-Blogs, Berufsfindungstests und eine Community aus jungen Menschen, die sich für die "Arbeit mit Menschen" interessieren, gibt es unter:
- https://karriere.diakonie.de/ (Diakonie Karriereportal)
- blog.soziale-berufe.com
- facebook.com/SozialeBerufe
- twitter.com/SozialeBerufe
- youtube.com/SozialeBerufe
- https://www.instagram.com/sozialeberufe/
Das Diakonie Karriereportal wird unterstützt von den diakonischen Fachverbänden BeB, DEKV, DEVAP und EREV sowie von diakonischen Einrichtungen und Trägern: https://karriere.diakonie.de/unterstuetzer/.
Text: Diakonie/Sarah Spitzer und Ulrike Pape
Weitere Informationen zu sozialen Berufen
Ansprechpartnerin

Dr. Annett Herrmann
Berufliche Bildung und Qualifizierung in sozialen Berufen
[email protected]