Wohlfahrtsverbände und deutscher Startup Sektor wollen gemeinsam soziale Lösungen entwickeln
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Fünf große Wohlfahrtsverbände, das Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland und der Bundesverband Deutscher Startups wollen zukünftig gemeinsam innovative Lösungen für die neuen gesellschaftlichen Herausforderungen entwickeln. Dazu haben die Verbände heute ein gemeinsames Positionspapier veröffentlicht.
"Diakonische Unternehmen stehen seit ihren Anfängen für vielfältige soziale Innovationen. Viele haben Geschichte gemacht. Innovationsfähigkeit ist aber nicht nur ein wesentlicher Teil unserer Geschichte, sie ist auch heute ein Treiber und entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit eines diakonischen Unternehmens. Wir sind aus Tradition innovativ und sehr leistungsfähige Unternehmen. Um in der digitalen Zukunft den Bedürfnissen der Menschen vor Ort gerecht zu werden, braucht es heute wieder Mut zu neuen Lösungen und neuen Kooperationen", sagt Diakonie-Präsident Ulrich Lilie. Unkonventionelle Lösungen erhofft sich die Diakonie auch durch die Zusammenarbeit mit Startups.
Als Beispiel für eine gelungene Kooperation nennt Lilie ein gemeinsames Projekt der Evangelischen Heimstiftung in Stuttgart, die mit der escos-automation GmbH ein Konzept entwickelt hat, das Menschen ein selbstbestimmtes Leben im Alter und bei Pflegebedürftigkeit ermöglicht. Der Startup-Partner bietet Sicherheitsmodule wie Alles-Aus-Steuerung, Herdüberwachung, Aufstehmelder, Inaktivitätsmelder oder Medikamenten-Erinnerung an. So können Menschen möglichst lange sicher in der eigenen Häuslichkeit verbleiben.
Aber auch in Diakonie-internen Kooperationen werden neue Lösungen entwickelt, die das Leben der Menschen verbessern. Beispiel ist das Projekt "Auf Rädern zum Essen" des Alten- und Pflegeheims Wichernstift der Diakonie Limburg. Es wurde mit Unterstützung des IntraLabs der Mission leben entwickelt. Alleinstehende alte Menschen werden zum Mittagstisch in die Einrichtung geholt, um sie vor Vereinsamung zu bewahren. Dort haben sie Kontakt mit den Pflegeheimbewohnern und können am Betreuungsprogramm teilnehmen. Am IntraLab sind die Stiftung Liebenau, die Diakonie Neuendettelsau und die Diakonie Hessen beteiligt.
Die Öffnung für externe Akteure wird immer wichtiger. Die engere Vernetzung der Wohlfahrtsverbände mit dem deutschen Startup Sektor soll darum Innovationsimpulse anstoßen, die Innovationskraft des sozialen Sektors insgesamt stärken und einen noch wirkungsvolleren Beitrag zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen leisten. Dabei sollen die verschiedenen Perspektiven, Kompetenzen, Herangehensweisen und Erfahrungen der etablierten Wohlfahrtsverbände und der Startups zusammengebracht werden. Eine entscheidende Rolle spielt die Vernetzung mit den Mitgliedern der Verbände vor Ort.
Mit der Kooperation soll außerdem ein Prozess angestoßen werden, um die Rahmenbedingungen für soziale Innovationen in Deutschland deutlich zu verbessern. Daher fordern die Verbände in ihrem Positionspapier, dass für gemeinsame Begegnungs- und Experimentierräume sowie für die Verbreitung von erfolgreichen innovativen Projekten, mehr finanzielle Ressourcen bereitgestellt werden müssen. Nötig sind Förderprogramme, die der Besonderheit und den speziellen Bedürfnissen sozialer Innovationen gerecht werden, damit diese entwickelt, realisiert und skaliert werden können.
Hier finden Sie die gemeinsamen politischen Positionen von dem Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt (AWO), dem Deutschen Caritasverband (DCV), dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), der Diakonie Deutschland, der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST), dem Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland (SEND) und dem Bundesverband Deutscher Startups (Startup Verband) zur Förderung sozialer Innovationen.
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