Mit bezahlbarem Wohnraum Wohnungslosigkeit vermeiden

10. September 2018
  • Pressemitteilung
  • Wohnungslosigkeit

Etwa eine Million Menschen in Deutschland haben keine feste Bleibe. Nur ein kleiner Teil lebt obdachlos auf der Straße, die meisten kommen irgendwo unter - bei Freunden, in einer Notunterkunft, in einem Heim. Durch den Mangel an bezahlbarem Wohnraum sind mittlerweile auch immer mehr Familien mit Kindern, Frauen und ältere Menschen von Wohnungslosigkeit betroffen. Tendenz steigend.

"Ein Neuanfang für wohnungslose Menschen ist schwer und ohne preiswerten Wohnraum nicht zu schaffen, zumal die Lebenslage häufig mit Verschuldung einhergeht", sagt Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland anlässlich des Tags der Wohnungslosen am 11. September. Die Diakonie kritisiert, dass der Wohnungsmarkt in weiten Teilen entgrenzt sei und kaum noch Wohnraum für Menschen mit mittlerem und niedrigem Einkommen vorhalte.

"Neubauten werden häufig im Luxussegment errichtet und Kommunen verfügen nicht mehr über ausreichenden Wohnraum um mietpreisdämpfend steuernd einzugreifen. Der Versuch, über eine sogenannte Mietpreisbremse den Mietenanstieg bei Neuvermietungen zu verlangsamen, ist gescheitert. Der Gesetzgeber muss dringend nachbessern", fordert Loheide.

Die Diakonie bietet für wohnungslose Menschen Tagesaufenthalte, Wohneinrichtungen und Nothilfe an. Sie ist der größte deutsche Anbieter in der Wohnungslosenhilfe. Ziel der diakonischen Hilfe für wohnungslose und obdachlose Menschen ist es, die Betroffenen zu stärken, damit sie eine Perspektive entwickeln können. "Politisch setzen wir uns dafür ein, dass das Recht auf Wohnraum nicht nur auf dem Papier steht, sondern umgesetzt wird", betont Loheide.

Auch die aktuelle Kampagne der Diakonie Deutschland greift das Thema auf.