Nachgefragt: Beratung vor Einreise erleichtert Integration

15. Oktober 2020
  • Journal
  • Flucht und Migration

Im Projekt “Gute Begleitung und Beratung bei Migration – Integration von den Herkunftsländern zum Zielland“ ist eine zentrale Fragestellung, wie gut die Menschen auf das Leben und Arbeiten im Zielland vorbereitet sind. Warum Vorintegrationsangebote den Übergang vom Herkunfts- ins Zielland erleichtern können und weshalb eine Verzahnung mit der Migrationsberatung in Deutschland wichtig ist, erklärt Projektleiterin Caroline Schultz vom Zentrum Migration und Soziales.

Bunte Buchstaben bilden das Wort Integration
© Gerd Altmann/Pixabay

Das Projekt “Gute Begleitung und Beratung bei Migration – Integration von den Herkunftsländern zum Zielland“ beschäftigt sich mit der Rolle der Vorintegration, um das Ankommen im Zielland zu erleichtern.

Geht es bei dem Projekt ausschließlich um Erwerbsmigration?

Caroline Schultz: Wir verstehen Internationale Migrationssozialarbeit als Angebote ergebnisoffener und am Menschen orientierter Begleitung und Beratung von ausreiseinteressierten Personen in den Herkunftsländern. Dies schließt Ausbildungs-, Bildungs- und Erwerbsmigration genauso ein wie Familiennachzug und humanitäre Migration. Von Vorintegrationsangeboten können alle Menschen profitieren, die nach Deutschland kommen wollen.

Gibt es denn bereits Beratungs- und Vorintegrationsangebote in Herkunftsländern?

Schultz: Verschiedene staatliche, nichtstaatliche und internationale Akteure bieten im weitesten Sinne Vorintegration in Herkunftsländern an. Diese Ansätze sind allerdings kaum miteinander vernetzt, und das Selbstverständnis und die Motivation verschiedener Akteure unterscheiden sich. Ziel unseres Projektes ist es, einen Überblick über bestehende Angebote herzustellen, Qualitätsstandards herauszuarbeiten und Vernetzungsmöglichkeiten aufzuzeigen.  

Hat das Projekt einen regionalen Schwerpunkt?

Schultz: Im Fokus stehen zunächst Herkunftsländer, die für das Migrationsgeschehen in Deutschland wichtig sind, wie zum Beispiel verschiedene ost- und südosteuropäische Länder und die Türkei. Thematisch nimmt unter anderem der Bereich Gesundheitswesen und Pflege einen Schwerpunkt ein – hier haben einzelne diakonische Landesverbände, Träger und Einrichtungen bereits einen Erfahrungsschatz zum Thema Internationale Migrationssozialarbeit aufgebaut, von dem das Projekt profitieren kann.

Dr. Caroline Schultz

Projektleiterin Internationale Migrationssozialarbeit

030 65211-1325

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