Interkulturelle Öffnung
Interkulturelle Öffnung – Innovation durch Vielfalt
Deutschland ist ein Einwanderungsland. Mit der Vielfalt an Lebenssituationen, und Identitäten steigt auch die Vielfalt an Perspektiven und Bedürfnissen - von Hilfesuchenden und Mitarbeitenden. Deshalb verfolgen diakonische Einrichtungen Ansätze Interkultureller Öffnung und diversitätsorientierter Organisationsentwicklung. Damit verfolgen wir zwei Ziele: Die Diakonie will Kompetenz in Bezug auf ethnische, kulturelle, religiöse und soziale Vielfalt erlangen. Denn wir sind davon überzeugt, dass Vielfalt zu innovativen Lösungen führt und wir damit besser die Einwanderungsgesellschaft aus diakonischer Sicht mitgestalten können. Die Diakonie tritt damit gegen Ausgrenzung ein und schützt Menschen in ihrem Verantwortungsbereich vor Diskriminierung.
Gerechte Teilhabe im Einwanderungsland Deutschland
Für ein friedliches Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft müssen die Menschen Zugang zur Sozial- und Gesundheitsversorgung haben. Für Neuzugewanderte kann es aufgrund von Informationsdefiziten, fehlenden Sprachkenntnissen und persönlichen Hemmschwellen schwierig sein, die nötige Versorgung zu finden. Deswegen will die Diakonie Barrieren in den eigenen Einrichtungen erkennen und abbauen. Für die praktische Arbeit müssen daher interkulturelle Kompetenzen entwickelt und gefördert werden. Das erfordert zum Beispiel mehr Mitarbeitende mit Fremdsprachenkenntnissen.
Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland „Interkulturelle Orientierung stellt einen Entwicklungsprozess dar, in dem alle voneinander lernen.”
Nachgefragt
Worum es bei der Interkulturellen Öffnung geht, erklärt die Referentin für Diversitätspolitik und Antidiskriminierungsarbeit Lea-Friederike Neubert.
Interkulturelle Öffnung ist ein strategischer Organisationsprozess, der Vielfalt als Chance begreift. Dazu gehört eine Kultur der Anerkennung. Das bedeutet, Unterschiede wert zu schätzen, Abgrenzungsmechanismen innerhalb einer Organisation sowie nach außen abzubauen und die Dialogfähigkeit zu stärken. Interkulturelle Öffnung zieht sich durch die gesamte Organisation, von der Bedarfsermittlung über die Gestaltung von Unterstützungsangeboten bis hin zu Personalgewinnung und Personalentwicklung.
Leitungskräfte haben in diesem Prozess eine wichtige Rolle. Sie sollten der Interkulturellen Öffnung Priorität einräumen und sie strategisch verankern.
Zum einen profitieren Hilfesuchende, wenn sie in diakonischen Angeboten Unterstützung finden, die ihren Bedürfnissen entsprechen. Ebenso profitieren diakonische Einrichtungen. Wenn Interkulturelle Öffnung ernst genommen wird, kann der Prozess der Organisationsentwicklung zu neuen Impulsen führen, die Motivation aller Beteiligten erhöhen und so mehr Lebendigkeit in die Organisation tragen.
Interkulturelle Öffnung sensibilisiert Menschen für Vielfalt in einer Organisation. Das hat mit Säkularisierung nichts zu tun. Im Gegenteil: anzuerkennen, dass alle Menschen in der Ebenbildlichkeit Gottes geschaffen und einzigartig sind, ist nicht nur Teil diakonischer Identität, sondern ein Grundstein für Interkulturelle Öffnung. Ein wichtiger Baustein im Prozess Interkultureller Öffnung ist sicherlich die Frage, welches Leitbild, welche Haltung und welches Verständnis evangelischer Identität die Organisationskultur und das diakonische Handeln prägen.
Geschichten zu Interkultureller Öffnung
Weiterführende Links
- Teilnahmeinformationen „Fortbildung Diversitätsorientierte Personalentwicklung“ PDF (144 kB)
- Flyer „Fortbildung Diversitätsorientierte Personalentwicklung“ PDF (145 kB)
- Einladung zur Fachveranstaltung Erfolg durch Vielfalt PDF (232 kB)
- Handreichung der Diakonie Württemberg: "Woher komme ich? Reflexive und methodische Anregungen für eine rassismuskritische Bildungsarbeit"
- Projekt "Kompetent und Engagiert! Gegen Rechtspopulismus – für eine plurale Demokratie"
- Vielfaltscheck für Diakonie und Kirche
Ansprechpartnerin

Lea-Friederike Neubert
Diversitätspolitik und Antidiskriminierungsarbeit
[email protected]