EU-Förderungen
Direkte und indirekte Mittelverwaltung
Grundsätzlich lassen sich die über die Europäische Union (EU) zur Verfügung gestellten Fördermittel in direkte und indirekte Mittelverwaltung aufteilen. Dabei meint ‚direkt‘: Beantragung und Abrechnung von Fördermitteln über die Europäische Kommission in Brüssel und ‚indirekt‘ in den jeweiligen Mitgliedsstaaten.
Im Zentrum für Drittmittelförderung (ZDF) werden insbesondere die indirekten Mittel der EU-Förderung in Deutschland beraten.
Der Europäische Sozialfonds in Deutschland
Einer der für Deutschland relevanten EU-Fonds ist der Europäische Sozialfonds (ESF). Sein Schwerpunkt liegt auf der Verbesserung der Beschäftigungs- und Bildungschancen. Er soll auch von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedrohte Menschen unterstützen.
In Deutschland gibt es ein ESF-Bundesprogramm und 16 ESF-Länderprogramme. Informationen dazu findet man über die folgende Webseite: https://www.esf.de . Darin eingebunden sind auch die ESF-Landesprogramme.
Die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege sind seit 2 Förderperioden (14 Jahre) mit einem eigenen ESF-Partnerschaftsprogramm dabei:
rückenwind+ Für die Beschäftigten und Unternehmen in der Sozialwirtschaft.
In diesem Programm werden integrative Ansätze der Personalentwicklung zur Verbesserung der Anpassungs- und Beschäftigungsfähigkeit der Beschäftigten und der Organisationsentwicklung zur Verbesserung der Demografiefestigkeit gemeinnütziger sozialwirtschaftlicher Unternehmen gefördert.
Weitere Informationen zum Programm sind zu finden unter: https://www.bagfw-esf.de
In der aktuellen Förderperiode konnte in Zusammenarbeit mit dem BMAS ein weiteres Programm erfolgreich umgesetzt werden: Der Europäische Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen (EHAP). Ziel des Europäischen Hilfsfonds in Deutschland ist die Förderung des sozialen Zusammenhalts und der sozialen Eingliederung von armutsgefährdeten und von sozialer Ausgrenzung bedrohten Personen. Für den EHAP in Deutschland sind dies: EU-Neuzugewanderte: Erwachsene und Kinder – Wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Personen.
Weitere Informationen sind zu finden unter: https://www.ehap.bmas.de
Zurzeit wird in Zusammenarbeit mit dem BMFSF das neue ESF-Programm Stärkung der Teilhabe Älterer – Wege aus der Einsamkeit und sozialen Isolation im Alter umgesetzt.
Dieses neue ESF-Bundesmodellprogramm ist das erste ESF-Programm dieser Art, das Einsamkeit und sozialer Isolation im Alter vorbeugen oder diese bekämpfen sowie die finanzielle Absicherung im Alter stärken soll.
Weitere Informationen zum aktuellen Programmaufruf sind zu finden unter:
https://www.esf-regiestelle.de/foerderperiode-2014-2020/staerkung-der-teilhabe-aelterer-wege-aus-der-einsamkeit-und-sozialen-isolation-im-alter.html
Ausblick auf die Förderperiode 2021-2027
Für die neue Förderperiode 2021-2027 sind die Verhandlungen zu den einzelnen Verordnungen im Rat und Europäischen Parlament in Brüssel weitgehend abgeschlossen. Aber: die finalen Verhandlungen zum Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) leider noch nicht, so dass sich der Beginn der neuen Förderperiode deutlich verzögern wird.
Vorausgesetzt, die Budgetzahlen aus 2018 haben für den neuen ESF plus weiterhin Gültigkeit, dann werden ca. 6,205 Mrd. € ESF-Mittel für Deutschland bereitgestellt, die wiederum in einem Bundesprogramm und 16 Länderprogrammen umgesetzt werden.
Vorgesehen ist für die Einzelprogramme des Bundes z.B. die Fortführung des Partnerschaftsprogramms für die Wohlfahrtsverbände, jetzt aber mit dem Schwerpunkt Digitalisierung / Digitale Transformation in der gemeinnützigen Sozialwirtschaft, der EHAP, jetzt wahrscheinlich mit einem höheren Mittelvolumen und das neue ESF-Programm zur Stärkung der Teilhabe Älterer.
Der ESF plus soll das soziale Europa stärken, so dass neben den genannten Programmvorschlägen auch andere Programmelemente für die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege in Frage kommen.
Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.esf.de
Ansprechpartner*in

Florentine Beck
Beratung zu EhAP+, rückenwind³, Soziale Teilhabe älterer Menschen
[email protected]
Andreas Bartels
Europäische Kohäsions- und Strukturpolitik, gefördert durch die Glücksspirale
[email protected]