Digitalisierung
Digitalisierung: Chancen und Risiken
Die Digitalisierung verändert unsere Gesellschaft und Arbeitswelt grundlegend. Sie wirkt sich auf die Art der Kommunikation, auf das Lernen und Arbeiten aus. Einerseits ermöglichen digitale Technologien neue Chancen des Arbeitens, so dass neue Möglichkeiten zur Steigerung der Lebensqualität entstehen können. Andererseits besteht das Risiko, dass Menschen auf neue Art und Weise ausgeschlossen werden und nicht am gesellschaftlichen Leben teilhaben können, weil sie mit der Digitalisierung nicht zurechtkommen. Mit der Vielfalt digital vernetzter Produkte und digitaler Überwachung steigt die Gefahr, Persönlichkeitsrechte und die Privatsphäre, insbesondere von vulnerablen Bevölkerungsgruppen, zu verletzen.
Verantwortung der Diakonie
Sämtliche Lebensbereiche und Arbeitsfelder werden von der Digitalisierung erfasst. Diese Entwicklung betrifft auch die Freie Wohlfahrtspflege und die Handlungsfelder der Diakonie. Die Diakonie sieht ihre Aufgabe darin, die digitale Transformation menschlich so zu gestalten, dass die sozialen Folgen im Blick bleiben und Teilhabe für alle möglich ist.
Digitalisierung in der Diakonie
Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland: „Die Digitalisierung ist segensreich und bietet große Chancen. Doch die in nächster Zukunft zu erwartenden Umwälzungen in fast allen Lebensbereichen bergen auch enorme Risiken, denen wir uns zu stellen haben.”
Nachgefragt
Welche Herausforderungen die Digitalisierung für die Diakonie mit sich bringt, erläutert Amanda Lindner, Referentin für Digitalisierung der Diakonie Deutschland.
Beide Themen gehören auf natürliche Weise zusammen: Der Mensch steht im Mittelpunkt allen Handelns. So ist das in der Diakonie und auch in der Digitalisierung. Der Leitsatz der Digitalisierung, nutzerorientiert zu denken und darauf alle Angebote abzustimmen, entspricht dem Leitbild der Diakonie. Ein weiteres Kernelement ist die Teilhabe. Digitale Projekte sollen Teilhabe, Interaktion, Vernetzung und Einflussmöglichkeiten bieten. Und sei es, dass sich Teilhabe auf die ein bis fünf Sternchen beschränkt, die auf Plattformen zur Bewertung abgegeben werden können. Auch hier verfolgt die Diakonie das gleiche Ziel: Koinonia, Teilhabe ermöglichen. Diakonie und Digitalisierung gehören zusammen.
Wir haben viele erfolgreiche Projekte, die Menschen digital eine Hilfestellung anbieten. Wir wollen lernen, welche Projekte wir erweitern können und wie wir mehr Menschen, die bisher nicht von den neuen Technologien profitieren, daran teilhaben lassen können. Das betrifft nicht nur die Menschen, die von uns Dienstleistungen und Hilfe erhalten, sondern auch Mitarbeitende. Viele Anwendungen helfen, administrativen Aufwand einzusparen. So haben die Mitarbeitenden in unseren Einrichtungen mehr Zeit für wichtige menschennahe Aufgaben.
Die Digitalisierung muss menschlich bleiben. Sie soll uns helfen und nicht in Gefahr bringen. Die Würde und Freiheit der Menschen darf durch Profil-Bildung, pausenloses Tracking und den Verkauf persönlicher Daten nicht gefährdet werden. Digitalisierung ist nur Mittel zum Zweck: Das Leben darf sich nicht in einem Cyberspace abspielen. Unsere reale, menschliche Umgebung behält die oberste Priorität und so wird es auch in den vielen diakonischen Einrichtungen und den Trägern gelebt.
Aktuelles
Weiterführende Links
- Digitaler Wegweiser
- Informationen zur BAGFW Wohlfahrt digital: Projekt Diakonie Innovation und Management
- Digitale Transformationen und gesellschaftlicher Zusammenhalt-Organisationsentwicklung der Freien Wohlfahrtspflege unter den Vorzeichen der Digitalisierung PDF (59 kB)
- Bilanz der Veranstaltungsreihe Digitale Revolution: wie wollen wir morgen leben und arbeiten? PDF (198 kB)
- Wie wir morgen leben und arbeiten wollen: Auszug aus dem Jahresbericht 2018 PDF (159 kB)
- Wie verändert die Digitalisierung unser Sozial-und Gesundheitswesen: Auszug aus dem Jahresbericht 2017 PDF (1,28 MB)
- Ulrich Lilie bloggt: Gefährliche Innovation? Move fast!
- Kirche und Digitalisierung
- Diakonie-Chef Lilie: Kirche und Diakonie müssen sich neu erfinden