Pflegenotstand verhindern

1. Dezember 2021
  • Diakonie Zitat
  • Gesundheit und Pflege
  • Pflegeversicherung

Deutschland steht womöglich vor einem Pflegenotstand bislang ungeahnten Ausmaßes. Dieses Bild zeichnet der heute veröffentlichte Barmer-Pflegereport 2021. Neue Hochrechnungen der Barmer zeigen, dass in knapp zehn Jahren deutlich mehr Pflegebedürftige versorgt werden müssen, als bislang angenommen. Danach sollen bis zum Jahr 2030 bei konservativen Annahmen mehr als 180.000 Pflegekräfte fehlen, auch, weil es mit dann insgesamt rund sechs Millionen Pflegebedürftigen über eine Million Betroffene mehr geben wird als bisher angenommen. Zugleich vergrößert sich damit der Bedarf an Pflegekräften sprunghaft.

lächelnde junge Frau hält die Hand einer älteren Frau
© Diakonie/Annette Schrader

Der Barmer-Pflegereport 2021 macht deutlich, dass der Handlungsbedarf für die Altenpflege noch akuter ist als bisher gedacht.

Dazu erklärt Diakonie-Vorständin Maria Loheide:

"Der Barmer-Pflegereport macht deutlich, dass der Handlungsbedarf für die Pflege noch akuter ist als bisher gedacht. Schon heute fehlen hunderttausend Pflegekräfte. In den nächsten Jahrzehnten wird die Anzahl der alten und pflegebedürftigen Menschen in Deutschland rasant ansteigen. Ein Pflegenotstand droht. Der Paradigmenwechsel, der von der neuen Regierung im Koalitionsvertrag angekündigt wird, muss zeitnah und konsequent umgesetzt werden: Der Dreh- und Angelpunkt der Pflegepolitik bleibt die Personalfrage. Wenn es nicht gelingt, die Arbeitsbedingungen in der Pflege spürbar zu verbessern, werden sich Menschen nicht für einen Beruf in der Pflege entscheiden und es wird sich die Situation in der Pflege dramatisch zuspitzen."

Um die pflegerische Versorgung sicherzustellen, muss die Personalausstattung nach dem vorliegenden Personalbemessungsverfahren in der stationären Altenpflege vollständig umgesetzt werden. "Diese Zusage erwarten wir von der Politik. Wir brauchen eine Roadmap, die über das Jahr 2025 hinausgeht und den stufenweisen Personalaufbau in den Pflegeeinrichtungen begleitet. Auch für die ambulante Pflege ist eine Entlastung der Personalsituation notwendig. Das Ziel muss sein, den Pflegeberuf insgesamt attraktiver zu machen, um Menschen für diesen schönen Beruf zu begeistern und damit Pflegekräfte gesund in ihrem Beruf bleiben können", so Loheide.

Für Rückfragen und weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

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