Integration in den Arbeitsmarkt funktioniert – ist aber kein Selbstläufer
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Der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, appelliert an die Bundesregierung, deutlich mehr Zuwanderer ins Land zu holen als in den vergangenen Jahren. Deutschland gingen die Arbeitskräfte aus. „Wir brauchen 400.000 Zuwanderer pro Jahr. Also deutlich mehr als in den vergangenen Jahren“, sagte Scheele laut Medienberichten. Durch die demografische Entwicklung nehme die Zahl der potenziellen Arbeitskräfte im typischen Berufsalter bereits in diesem Jahr um fast 150.000 ab.

In einem speziellen Berufsvorbereitungsprogramm werden Menschen mit ausländischen Wurzeln auf eine Ausbildung vorbereitet.
Dazu erklärt Diakonie-Präsident Ulrich Lilie:
„Deutschland ist ein Einwanderungsland. Dazu brauchen wir endlich eine neue Vision für ein modernes Deutschland mit allen Menschen guten Willens und ihren bereichernden Unterschieden. Die Integration in den Arbeitsmarkt funktioniert, ist aber kein Selbstläufer, sondern braucht auch politischen Willen und Investitionen in differenzierte Deutschkurse, Migrationsberatung und Förderprogramme zur Erwerbsintegration. Von den Menschen, die nach 2015 nach Deutschland gekommen sind, haben mittlerweile die Hälfte eine Arbeitsstelle – das ist ein großer Erfolg und unbedingt ausbaufähig.
Aber wir brauchen noch mehr: Ungelernte und alle Menschen mit wegfallenden Jobs müssen qualifiziert werden, auch Einheimische. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die sich unfreiwillig in Teilzeit befinden, soll man zudem länger arbeiten lassen.
Es braucht trotzdem mehr Zuwanderung. Wenn sich Flüchtlinge aus Afghanistan oder anderen Ländern auf den Weg machen, sollte Deutschland seinen Beitrag leisten, um sie aufzunehmen und ihnen den Weg in die Berufstätigkeit erleichtern. Das erwarten wir auch von der Politik und der neuen Bundesregierung.“
Für Rückfragen und weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.