Diakonie-Präsident: Bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege bleiben auf der Tagesordnung

26. Februar 2021
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Die Arbeitsrechtliche Kommission (ARK) der Diakonie Deutschland hat am Freitag keinen Beschluss zur Ausdehnung (Erstreckung) des Tarifvertrags des Arbeitgeberverbandes BVAP und der Gewerkschaft ver.di auf die gesamte deutsche Pflegebranche getroffen. Am Vortag hatte die ARK der Caritas gegen die Erstreckung gestimmt. Damit war die Voraussetzung für einen Beschluss der ARK der Diakonie Deutschland nicht mehr gegeben, weil beide Kommissionen der kirchlichen Wohlfahrtsverbände hätten zustimmen müssen.

Porträtfoto von Ulrich Lilie
© Diakonie/Thomas Meyer

Eine spürbare Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Bezahlung aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Pflege bleibt ganz oben auf der politischen Tagesordnung.

Dazu erklärt der Präsident der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie:

„Mit dem Beschluss der ARK der Caritas war bereits klar, dass der Tarifvertrag von BVAP und ver.di nicht auf die gesamte Pflegebranche ausgeweitet wird. Für die Beschäftigten der Diakonie ändert sich ohnehin nichts. Denn für sie gilt weiter das kirchliche Tarifwerk – und dieses sieht in aller Regel deutlich höhere Entgelte vor als die Vereinbarungen von BVAP und ver.di.

Wir müssen die Situation nun mit großer Nüchternheit angehen und uns auf die anstehenden Aufgaben konzentrieren. Eine spürbare Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Bezahlung aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Pflege bleibt ganz oben auf der politischen Tagesordnung. Denn nur so lässt sich die Attraktivität der Pflegeberufe in Zeiten des Fachkräftemangels erhöhen. Dazu braucht es eine umfassende Pflegereform. So muss sichergestellt werden, dass die Kostenträger künftige Lohnerhöhungen auch refinanzieren. Die Kosten dürfen nicht durch steigende Eigenanteile den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen aufgebürdet werden.

Die Diakonie hat durchgerechnete Vorschläge für eine Pflegereform gemacht. Jetzt liegt es an der Politik, gemeinsam mit den Sozialpartnern und Wohlfahrtsverbänden nach dauerhaft ausbalancierten Lösungen zu suchen.“

Für Rückfragen und weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

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