Armut verschärft sich, Hartz IV-Regelsätze sinken - Soforthilfe dringend nötig
- Diakonie Zitat
- Armut und Arbeit
- Menschenwürdiges Existenzminimum
Die derzeit gewährten Leistungen in Hartz IV schützen nicht vor Armut. Das ist das Ergebnis einer heute veröffentlichten Studie der Forschungsstelle des Paritätischen Gesamtverbands.

Was für ein menschenwürdiges Leben nötig ist, findet sich im Regelsatz nicht wieder. Betroffene sind von der sozialen Teilhabe ausgeschlossen und leben von Minimalleistungen.
Dazu erklärt Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland: „Seit Jahren wächst der Abstand der Hartz IV-Regelsätze zur Armutsgrenze. Leistungsbeziehende werden immer ärmer. Zugleich nimmt die Zahl der Einkommensarmen insgesamt zu. Was für ein menschenwürdiges Leben nötig ist, findet sich im Regelsatz nicht wieder. Betroffene sind von der sozialen Teilhabe ausgeschlossen und leben von Minimalleistungen. Bei der aktuellen und jüngst vom Bundeskabinett beschlossenen Ermittlung der Regelbedarfe wurden von dem Bedarf der Vergleichsgruppe 160 Euro willkürlich gestrichen. Dabei befinden sich in der Vergleichsgruppe die einkommensschwächsten 15 Prozent der Haushalte. Das sind Menschen, die bereits an der Armutsgrenze leben. In der Corona-Krise hat sich die Situation weiter verschärft. Darum sind mindestens 100 Euro mehr pro Monat als Soforthilfe für Menschen mit Grundsicherung dringend nötig.“
Für Rückfragen und weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Weitere Informationen
- Studie der Forschungsstelle des Paritätischen Gesamtverbands
- Regelsatz: willkürliche Abzüge im Gesetzentwurf 2020 - Berechnung der Diakonie Deutschland PDF (704 kB)
- Referentenentwurf mit den Berechnungen des Bundesarbeitsministeriums
- Stellungnahme der Diakonie Deutschland zum Kabinettsbeschluss über ein Gesetz zur Ermittlung von Regelbedarfen und zur Änderung des Zwölften Buches Sozialgesetzbuch sowie des Asylbewerberleistungsgesetzes